Marketing mit Gütesiegel

Garantiert energieeffizient: Wie die Aarplan Architekten AG die Marke Minergie nutzt.

 

Sieben Mitarbeiter inklusive Lehrling: Aarplan ist ein kleines Architekturbüro mit Sitz am Rand der Solothurner Altstadt. Die Haupttätigkeit besteht in der Entwicklung von Grundstücken und deren Überbauung mit privaten Investoren. «Wobei wir höchsten Wert auf energetische und ökologische Nachhaltigkeit legen», wie Geschäftsführer Ronald Huber betont.

Doch der Wettbewerb ist hart, auch im hochwertigen Wohnungsbau. Deshalb suchte Huber 2006 die Zusammenarbeit mit Minergie, einem Verein, der sich die Förderung des energieeffizienten Bauens zum Ziel gesetzt hat und entsprechende Qualitätslabels vergibt.

«Seither nutzen wir die Marke regelmässig», sagt Huber. Das vereinfacht die Kommunikation mit potenziellen Kunden und gibt Aarplan ein zusätzliches Verkaufsargument an die Hand: Viele Banken gewähren beim Bau eines Minergie-Hauses Sonderkonditionen.

Dutzende von Häusern und Wohnungen hat Aarplan in den letzten acht Jahren erstellt und von Minergie-Experten abnehmen lassen. Dafür hat Huber jeweils ein Zertifikat erhalten, das die Einhaltung der einschlägigen Standards bestätigt. Mit dem Zertifikat verknüpft ist ein Lizenzvertrag, der ihm das Recht gibt, im Zusammenhang mit dem betreffenden Gebäude die Marke Minergie zu verwenden.

Das klingt kompliziert, ist aber für Christian Röthenmund, Geschäftsführer des Vereins Minergie, vertretbar: Über die Zertifizierung bestehe ohnehin eine objektbezogene Beziehung zwischen Verein und Lizenznehmer. «Ausserdem», so Röthenmund, «gibt uns die sogenannte Individualmarke freie Hand bei der Markenführung.»

 
 

Dies im Gegensatz zur Kollektiv- und Garantiemarke. Hier muss die Zertifizierungsorganisation nicht nur die Marke als solche, sondern auch das Nutzungsreglement beim IGE hinterlegen; wobei sie im Fall der Garantiemarke sogar verpflichtet ist, das Nutzungsrecht zu gewähren, wenn das Reglement eingehalten wird.

«Unsere Standards sind über die letzten Jahre immer strenger geworden», erklärt Röthenmund. Parallel dazu wurden neue Labels kreiert: Minergie-Eco berücksichtigt neben der Energiebilanz auch den Wohnkomfort. Und der vorläufig letzte Standard, Minergie-A, wird an Gebäude verliehen, die nicht mehr Energie verbrauchen als sie produzieren.

Zwischen 900 und maximal 10 000 Franken liegt die Lizenzgebühr von Minergie, abhängig vom jeweiligen Standard und der Grösse der Nutzfläche. In der knapp kalkulierenden Baubranche ist das nicht wenig Geld. Doch eine sorgfältige Abnahme der Gebäude hat ihren Preis und sichert die Aussagekraft einer Marke, die unterdessen von 4000 Betrieben aus dem Bauhaupt- und Nebengewerbe genutzt wird.

Für Aarplan-Chef Huber geht die Rechnung auf. «Und das nicht nur finanziell», wie er betont. Die stetig strenger werdenden Vorgaben von Minergie seien für ihn und sein Team ein steter Ansporn, besser zu werden.

Minergie-P-Häuser – Jahresverbrauch von umgerechnet drei Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche – hat Aarplan schon gebaut. Eines der Objekte steht in Solothurn und beherbergt den Firmensitz. Der nächste Schritt wird ein Minergie-A-Projekt sein, und Ronald Huber ist sicher: «Über kurz oder lang werden wir auch Kunden für das Null-Energiehaus begeistern.»

 
 

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