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Für die Tiergesundheit
Mit harten Bandagen: Wie die Zürcher Life-Science-Firma Prionics ihr Geistiges Eigentum verteidigt.
Mit ihren antikörperbasierten BSE-Tests hat die 1997 gegründete Prionics in den letzten gut zehn Jahren einen Weltmarktanteil von 40 bis 50 Prozent erobert. Davon liesse sich gut leben. Trotzdem hat das Unternehmen um CEO Markus Moser bereits zehn weitere Diagnostika für Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine auf den Markt gebracht.
29 internationale Patente umfasst das Portefeuille von Prionics momentan, jährlich kommen drei, vier weitere dazu. Sie stammen entweder aus der eigenen, 20 Mann starken Forschungsabteilung oder werden aus der akademischen Welt einlizenziert.
«Grundsätzlich», so Moser, «zielt jedes unserer Innovationsprojekte auf einen formellen Schutztitel ab». Deshalb haben die Zürcher einen hochkomplexen Prozess aufgebaut, der von der kombinierten Patent- und Literaturrecherche (Technologierecherche) beim IGE über das zweimonatige Monitoring aller Projekte und Produkte bis hin zur Anlage einer internen Datenbank mit ausgewählten Fremdpatenten reicht.
Damit ist es allerdings in den Life-Science-Märkten nicht getan. Denn dort herrscht, wie in der Pharmaindustrie schon lange, eine Art Gleichgewicht des Schreckens. Die Marktteilnehmer bauen ganze Schutzwälle um ihre Produkte und kämpfen auf allen einschlägigen technologischen Feldern um jeden Fussbreit.
Ausland: Prionics patentiert in jedem Land, in dem ein Mitbewerber mit einem Nachahmerprodukt Geld verdienen könnte. Moser: «Da geht es nicht nur ums Geld, sondern auch ums Prinzip.»
Keinen Spass versteht Prionics auch beim Gang vor die Richter. In Deutschland zum Beispiel ist gerade wieder eine Klage hängig, weil jemand versuchte bei den Zürchern Trittbrett zu fahren.
Es gibt Jahre, in denen Prionics gezwungen ist, mehr als eine Million Franken in ihren IP-Schutz zu investieren. Für einen Betrieb mit rund 100 Mitarbeitern ist das viel Geld. Doch Markus Moser ist sicher: «Würden wir das nicht tun, wären wir schnell weg vom Markt.»
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