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Wie Künstliche Intelligenz die Suche nach Patentdaten unterstützt

Methoden der künstlichen Intelligenz können helfen, grosse Datenmengen zu verarbeiten. Diese Technik könnte auch bei der Recherche in Patentdatenbanken nützlich sein. Patente liefern wertvolle Informationen über Erfinder, Unternehmer und Technologien.

Bild Patentschriften
Patentschriften sind ein Datenschatz. Sie enthalten viel Wissen und sind frei verfügbar. Die einheitlich aufgebauten Dokumente enthalten Angaben über Erfinder, Unternehmen, Geografie oder Technologien.
 

Chat GPT hat das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in aller Munde gebracht. Der Chat Bot wurde mit einer grossen Anzahl von Texten trainiert, um möglichst menschenähnliche Antworten geben zu können. Doch mit wirklicher Intelligenz in unserem Sinne hat dies wenig zu tun. Der neue KI-Star hat in einem Test zum Beispiel 60 Kilogramm Eisen für schwerer gehalten als dieselbe Masse an Federn. «Künstliche Intelligenz ist vor allem ein Modebegriff», sagt Thomas Rauscher. Er ist Patentexperte beim IGE und beschäftigt sich in einer speziell dafür eingerichteten Gruppe mit dem Thema KI. Ausserhalb des spezifischen Zusammenhangs sei KI überfordert. Selbständige Entscheidungen trifft der digitale Helfer nicht.

 

Datenschatz: Über 140 Millionen Patente

Hinter Chat GPT und Konsorten steckt Maschinelles Lernen (ML). Das Programm wird hierbei mit Informationen gefüttert und trainiert. ML ist stark in der Verarbeitung von riesigen Datenmengen. Das macht die Technik auch für die Suche nach Patenten interessant. Schon heute befinden sich in den öffentlichen Datenbanken über 140 Millionen Patente und die weitere technische und wissenschaftliche Literatur übersteigt diese Zahl nochmals bei weitem.

 

Mit verschiedenen Tools suchen Patentexperten des IGE unter anderem im Rahmen der Begleiteten Patentrecherche darin nach relevanten Informationen. Die einheitlich aufgebauten Patentschriften enthalten beispielsweise Angaben über Erfinder, Unternehmen, Geografie oder Technologien. «Patentinformationen werden noch zu wenig als Inspirationsquelle genutzt. Hier ist auch dokumentiert, wie Erfinder ein technisches Problem gelöst haben», sagt Thomas Rauscher.

 

Recherche-Profis im IGE

Patentexperten sichten schon heute eine grosse Anzahl an Dokumenten. Und die Menge wächst Jahr zu Jahr an. Trends in gewissen Technologien lassen die Patentanmeldungen und damit die Datenmenge in die Höhe schnellen. Mit den bisherigen Ansätzen wird man an Grenzen kommen. «Wir nutzen bereits Tools, die auf maschinellem Lernen und ähnlichen Methoden basieren. Sie unterstützen die Rechercheure bei ihrer Arbeit», sagt Thomas Rauscher.

 
 

«Maschine» auf Bedürfnisse der Patentrecherche abstimmen

Die Herausforderung besteht künftig darin, Tools auf die Besonderheiten der Patentdaten zu trainieren. «Der digitale Helfer müsste die technische Sprache verstehen. Und vor allem hat die Maschine keinen Zusammenhang. Wenn ich möchte, dass sie ein ähnliches Dokument wie das vorliegende finden soll, weiss sie nicht genau, was ich will und welche Details wichtig sind», sagt Thomas Rauscher.

 

In Zukunft wird sich der Fokus in der Arbeit der Patentrechercheure verschieben. Maschinelles Lernen verkürzt die eigentliche Suche nach Patentdaten. Für die maschinengerechte Aufbereitung der Fragestellung, sowie die Bewertung und Auswertung der Daten ist aber weiterhin der Mensch gefragt.

 

Info: Beschäftigen Sie sich mit einer Idee oder Erfindung und fragen sich, ob sie sich patentieren lässt? Finden Sie es mit einer Begleiteten Patentrecherche heraus.

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