Konsequent gegen Trittbrettfahrer

Weltweiter Erfolg mit Holzspielen: Trittbrettfahrer hält cuboro-Chef Matthias Etter mit Hilfe des Markenschutzes in Schach.

 

Fünf Produktelinien hat die Berner Firma cuboro derzeit im Angebot. Das Flaggschiff heisst wie die Firma selbst. Die Kugelbahn lässt sich aus Buchenholzwürfeln aufbauen, die ganz unterschiedliche Tunnel, Kurven, Kreuzungen und Rinnen aufweisen und so immer wieder neue Bahnen ergeben. Regelmässig lanciert cuboro-Chef Matthias Etter neue Bauelemente, die noch mehr Konstruktionsmöglichkeiten bieten.

 

Etter gelang es, cuboro rund um den Erdball als neues Konstruktionsspielzeug zu etablieren. Kein Wunder versuchen andere Firmen mit ähnlichen Produkten von dem Erfolg zu profitieren. Der Schlüssel um sich gegen diese Trittbrettfahrer zu wehren ist der Markenschutz.

Bei cuboro ist das Thema Chefsache, seit Matthias Etter die Firma 1997 gründete. «Damals habe ich einen Kasten mit meinen Kugelbahnelementen unter den Arm geklemmt und bin zum IGE nach Bern gefahren.» Ein engagierter Mitarbeiter unterstützte den Tüftler mit wegweisenden Informationen.

Heute lässt Etter erst einmal die Marke registrieren, wenn er ein neues Spiel lanciert. Dies in allen wichtigen Exportländern für cuboro in Europa, Asien und Nordamerika. Verstösse gegen die Markenrechte im Internet werden meist schnell von aufmerksamen Kunden gemeldet oder von der Berner Firma im Rahmen der Kontrollen im Web entdeckt.

 

Auf Verstösse reagiert Etter umgehend. Als etwa ein deutscher Händler ein anderes Kugelbahnsystem mit dem Hinweis auf cuboro bewarb, schrieb Etter sofort einen Brief und wies auf seine Rechte hin. Mit Erfolg: Der Händler löschte den Hinweis.

In einem anderen Fall musste Etter eine Markenanwältin einschalten, bevor der Kontrahent, ein deutscher Spieleverlag, einlenkte. Etter liess jedoch die Anwältin nicht nur mit Gericht drohen. Gleichzeitig machte er konstruktive Vorschläge: Der Verlag solle sein Spiel nicht «Alhambra» nennen – diese Marke hatte Etter für Spiele und Spielwaren registriert und bereits für ein eigenes Spiel genutzt – sondern «Palast von Alhambra». Dies setzte der Verlag schliesslich um.

4000 Franken musste Etter in diesem Fall auf den Tisch legen. Doch auch wenn der Schutz des Geistigen Eigentums nicht kostenlos zu haben ist: das Beispiel zeigt, dass sich selbst im Konsumgüterbereich eine Kleinfirma wie cuboro unter dem Schirm des Markenschutzes zum internationalen Nischenplayer entwickeln kann.

 
 

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