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Schweizer Patente im Weltall

Wenn Raketen ins All fliegen und Satelliten die Erde umkreisen, ist oft auch Schweizer Technik im Spiel. Patente spielen dabei eine wichtige Rolle. Wir haben nachgeforscht.

Erste Mondlandung
Die erste Mondlandung: Astronaut Buzz Aldrin steckt das Sonnenwindsegel der Universität Bern in den Boden. Bild: Nasa

Der 20. Juli 1969 ist ein grosser Schritt für die Menschheit – und eine Sternstunde für Schweizer Innovationen. Bei der ersten Mondlandung steckt Astronaut Buzz Aldrin das Sonnenwindsegel der Universität Bern in den Boden – noch vor der US-Flagge. Während einer gewissen Zeit fängt diese Folie die Partikel des Sonnenwindes ein, die später auf der Erde ausgewertet werden. Bis heute sind Wissenschaftler aus Bern in Nasa-Projekte stark involviert.

 

Am Handgelenk tragen die Mitglieder von Apollo 11 eine Uhr des Schweizer Herstellers Omega. Der Klettverschluss der Schweizer Velcro AG, eine <link de etwas-schuetzen patente.html>patentierte Erfindung des Waadtländers George de Mestral (Patentnummer CH339155), kommt unter anderem am Raumanzug zum Einsatz. An der Mondlandung sind damals noch viele weitere Schweizer Unternehmen beteiligt, wie der Beitrag des Schweizerischen Nationalmuseums zeigt.

 

Spitzentechnik aus der Schweiz

Der Blick in die Gegenwart zeigt: Auch heute ist die Schweiz in der Raumfahrt alles andere als hinter dem Mond. Über 50 Firmen sind mit ihrer Spitzentechnologie im Weltall aktiv. Die Schweizer Raumfahrtindustrie erzielt pro Jahr einen Umsatz von rund 290 Millionen Franken. Knapp 1000 Personen arbeiten laut Dachverband der schweizerischen Luft- und Raumfahrt Aerosuisse in dieser Branche. Bei den Unternehmen handelt es sich um Zulieferer. Sie sind spezialisiert auf die Entwicklung und den Bau von Subsystemen (z.B. Satellitenkomponenten) für den Einsatz im Weltall. Hier tüfteln in Schweizer Tradition zahlreiche «Hidden Champions» an Innovationen.

 
 

Schweizer Patente im Weltall

 

 

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Schweizer Patente im Weltall

 

Auf dem Mars dabei

Drei Beispiele für Schweizer Raumfahrt-Technik:

  • Die Maxon Motor AG aus Nidwalden lieferte der NASA Motoren, die den Zwillingsroboter Opportunity antreiben. Auch bei der kommenden Mars-Mission ist man wieder mit an Bord. Wenn 2020 der erste Mars-Hubschrauber auf dem Roten Planeten abhebt, steuern Gleichstrommotoren von Maxon die Rotoren.
  • Das an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EFPL) entstandene Startup Cleanspace hat die Vision, mit einem intelligenten Roboter namens Swisscube den Weltraum von ausrangierten Satelliten zu befreien.
  • Auf jedem Flug einer europäischen Trägerrakete ist die Schweiz mit dabei – unter anderem mit einer Nutzlastverkleidung von Ruag Space. Auch Raketen in den USA nutzen inzwischen die Technik des Unternehmens.
 

«Patente machen uns wettbewerbsfähig»

In der Raumfahrtbranche ist viel Bewegung. Durch die Digitalisierung entstehen Bedürfnisse und Möglichkeiten, die zum Beispiel über Satelliten abgedeckt werden: Internet of Things, Breitbandsatelliten oder die Kommunikation. Mittlerweile drängen immer mehr private Unternehmer in den Markt und kommerzialisieren ihn. «Deshalb ist der Innovationsschutz in dieser hoch spezialisierten Branche für uns essentiell und überlebensnotwendig. Erst Patente ermöglichen uns die Wettbewerbsfähigkeit», sagt Peter Guggenbach, CEO von Ruag Space und Präsident der Swiss Space Industries Group (SSIG).

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